DIE HEILIGSPRECHUNG

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1632 wird im Zuge des Seligsprechungsprozesses der Sarg des hl. Franz von Sales geöffnet. Man stellte dabei die Unversehrtheit des Leichnams fest.
Exhumierung des unversehrten Leichnams des hl. Franz von Sales, 1632Am 28. Dezember 1661 wurde der hl. Franz von Sales selig- und am 19. April 1665 heilig gesprochen. Am 19. Juli 1877 wird er zum Kirchenlehrer ernannt und am 26. Januar 1623 den Journalisten und Schriftstellern als  Schutzpatron zur Seite gestellt. Er ist ebenso der Schutzheilige der Städte Genf, Annecy und Chambery, sowie der Patron der Gehörlosen und Taubstummen, weil er einen Taubstummen als Diener bei sich aufnahm und ihm mit großer Geduld und Einfühlungsvermögen den Glauben so gut erklärte, dass dieser das Sakrament der Eucharistie und der Firmung empfangen konnte.
Franz von Sales unterrichtet seinen taubstummen DienerAll diese Daten zeigen die Anerkennung, die in der Kirche für den hl. Franz von Sales und sein Werk vorherrscht. Der Einfluss seiner salesianischen Spiritualität in der Kirche lebt bis heute in vielen Ordensgemeinschaften weiter und sollte nicht unterschätzt werden. Andere Heilige wie Johanna Franziska von Chantal, Margareta Maria Alacoque, Therese von Lisieux, Alfons von Liguori, Vinzenz Pallotti, Vinzenz von Paul, Leonie Aviat, Johannes Don Bosco, die selige Gabriela und ihre Gefährtinnen und der selige Papst Johannes XXIII. verehrten den hl. Franz von Sales und versuchten seine salesianische Spiritualität in die jeweilige Zeit umzusetzen. Kurz zusammengefasst könnte man diese "salesianische Spiritualität" so umschreiben:
Das Grab des hl. Franz von Sales in der Basilika der Heimsuchung in Annecy"Salesianisch leben heißt, Leben in der Gegenwart des liebenden Gottes bei allem, was ich tue, und das auf eine liebenswürdige, gewinnende, positive, herzliche Weise, so dass die Menschen, denen ich begegne, nicht den Eindruck bekommen, dieses Leben in der Gegenwart Gottes wäre mir eine Last oder mache mich krank und depressiv, sondern dieses Leben in der Gegenwart Gottes schenkt mir das Leben in Fülle, und zwar heute genauso wie nach meinem Tod." 

Franz von Sales:
"Nur eines ist wichtig: dass der Schöpfer uns liebt. Seine Liebe ist ganz sicher, und das soll uns genügen." (DASal 2,336) 

Zum Nachdenken:
Salesianisch Leben heißt Leben in der Gegenwart des liebenden Gottes, der für uns Mensch geworden ist, damit er uns Menschen ganz nahe sein kann. Salesianische Spiritualität, das also, was Franz von Sales allen Menschen durch seine Worte und seine Schriften beibringen wollte, hat somit ganz zentral mit dem Weihnachtsfest zu tun: Gott ist mitten unter uns und mit uns (Immanuel). Darüber sollen wir uns freuen, es hat aber auch Konsequenzen für das praktische Leben. Wir können nicht mehr so tun, als sei Gott gar nicht da, als hätte er mit unserem Leben nichts zu tun.
Am Ende seines Lebens hatte Franz von Sales seinen Schwestern noch letzte Anweisungen gegeben. Sein letzter Rat lautete: "Mit den beiden Worten: Nichts verlangen - nichts abschlagen, habe ich euch alles gesagt. Was könnte ich euch wohl noch sagen? Ich wüsste nichts anderes mehr" (DASal 2,328f). Dieser Rat ist die Konsequenz eines Menschen, der sich voll und ganz von der Liebe Gottes erfüllt und geborgen weiß. Gott ist da und sorgt für mich. Seine Liebe ist ganz sicher - was soll ich da noch mehr wollen. Um zu dieser salesianischen Lebenshaltung der Hingabe an den Willen des liebenden Gottes, der immer bei uns ist, zu gelangen, braucht es ein tägliches Bemühen und Unterwegssein. Das Ziel dürfen wir dabei nicht aus den Augen lassen: Gott in unserer Mitte, in unserem Herzen.

Zur Anregung:
* Wie mache ich mir täglich bewusst, dass Gott ein Gott mitten unter uns ist?
* Wie verstehe ich die letzte Weisung des hl. Franz von Sales "Nichts verlangen, nichts abschlagen".
* Freut es mich zu wissen, dass Gott mich in meinem Leben begleitet?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,
der aus Liebe zu mir Mensch geworden ist.


Apotheose des hl. Franz von Sales
(Ausschnitt aus einem Glasfenster in der Basilika Franz von Sales in Annecy, Frankreich)

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