DIE KINDHEIT

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Die Kindheit des hl. Franz von Sales war gemessen an den Umständen seiner Zeit, den vielen Glaubensstreitigkeiten und der großen Armut unter der Bevölkerung sehr behütet und harmonisch.
Schloss Sales bei ThorensDie Sales waren eine wohlhabende und anerkannte katholische Adelsfamilie im Herzogtum Savoyen. Die Mutter brachte ihm die ersten Gebete bei und ließ ihn erfahren, dass es zur besonderen Pflicht der Christen gehört, den Armen und Hungernden beizustehen. Vor allem in der strengen Winterzeit kamen viele Arme auf das Schloss, um einen Teller heißer Suppe oder andere Almosen zu erbitten. Nie verließ jemand das elterliche Schloss mit leeren Händen. Sein Vater schärfte ihm ein: "Man muss bei allem an Gott denken und daran, ein guter Mensch zu werden."
Inmitten der Glaubenskämpfe zwischen Calvinisten und Katholiken gab es für die Familie Sales keinen Zweifel, auf welcher Seite sie stehen. Sein Vater meinte einmal auf die Frage, ob er nicht Calvinist werden wolle, er könne keine Religion annehmen, die zwölf Jahre jünger sei als er selbst.
Vor allem die Mutter war sehr darum bemüht, ihrem Erstgeborenen eine gute religiöse Erziehung angedeihen zu lassen. Der Vater erhoffte sich für seinen ältesten Sohn eine standesgemäße Karriere im Herzogtum als Soldat oder Jurist. 

Franz von Sales:
"Der liebe Gott und meine Mutter haben mich sehr lieb." 
(Franz von Sales mit 5 Jahren)

Zum Nachdenken:
Ein jeder Mensch erlebt seine Kindheit anders. Die ersten Erfahrungen, die Art des Aufwachsens, die Beziehung zu den Eltern und Geschwistern, all das hat prägenden Einfluss auf das gesamte Leben, oft mehr als man meint.
Gute Familienverhältnisse und eine liebevolle Kindererziehung sind nichts Selbstverständliches. Zu oft stehen Familiendramen, zerrüttete Familienverhältnisse, Kindesmisshandlungen in den Schlagzeilen. Oft wird darauf hingewiesen, dass die "Dunkelziffern" in all diesen Fällen noch weit höher liegen sollen.
Ebenso wenig selbstverständlich ist das Bemühen, den Kindern von Anfang an eine positive Gottesbeziehung zu vermitteln, dem Kind das Beten zu lernen oder die Teilnahme am kirchlichen Leben zu ermöglichen. Um so dankbarer sollte jeder Mensch sein, der in seinem Leben sagen kann, dass er eine glückliche Kindheit hatte, und dass vieles von dem, was er heute ist, hat und kann, seinen Eltern, seiner Familie und all dem zu verdanken ist, was ihm von Zuhause mitgegeben wurde.

Zur Anregung:
* Welche Erinnerungen habe ich an meine Kindheit, meine Eltern, Geschwister, Familie?
* Kann ich dafür dankbar sein?
* Wie waren meine ersten Schritte in meiner Beziehung zu Gott?
* Wie verhalte ich mich zu meinen Kindern, meinem Ehemann, meiner Ehefrau? Meinen (verstorbenen) Eltern?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,
bei dem ich Zuhause bin.


Franz von Sales und seine Mutter in den Bergen von Savoyen.
(Zeichnung von Dominique Bach aus dem Kinderbuch "Saint François de Sales. Sur les Chemins de L'Église" (Strasbourg: Editions du Signe, 2001)

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