DER APOSTEL DES CHABLAIS

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Die besondere Herausforderung der Diözese Genf-Annecy, in der Franz von Sales lebte, bestand darin, dass ein Teil der Bevölkerung zum Calvinismus übergetreten war. Dieser Teil heißt Chablais und grenzt an das Südufer des Genfer Sees. Der Bischof wollte, dass die dort lebenden Menschen wieder dem katholischen Glauben zurückgeführt werden.
Franz von Sales zusammen mit seinem Cousin Luis am Beginn der ChablaismissionDer junge Dompropst und neugeweihte Priester Franz von Sales meldete sich 1594 freiwillig für diese durchaus lebensgefährliche Mission.
Der Apostel des ChablaisVier Jahre lang setzte er all seine Kräfte ein, um die Menschen des Chablais von der Wahrheit des katholischen Glaubens zu überzeugen und den Irrtum der Calviner nachzuweisen. Er tat dies unter Einsatz seines Lebens. Einige Male entrann er nur knapp geplanten Mordanschlägen oder den Gefahren der Berge und des Winters. Von den anfänglichen Misserfolgen ließ er sich nicht entmutigen. Schließlich, nach vier Jahren, konnte er seinem Bischof berichten, dass fast alle Menschen im Chablais wieder katholisch geworden sind. Der Herzog von Savoyen bezeichnete ihn deshalb als den "Apostel des Chablais". 

Franz von Sales:
"Wer mit Liebe predigt, predigt schon genug gegen die Irrlehrer, auch wenn er nicht ein einziges Streitwort gegen sie sagt(DASal 5,184).

Zum Nachdenken:
Zu seinem Glauben stehen, ja ihn verteidigen, ist gar nicht so einfach, nicht einmal in den demokratischen Ländern, in denen Religionsfreiheit herrscht. Das beginnt bei der Frage, was man denn so am Sonntag Vormittag macht, und endet vielleicht dort, wo andere wesentliche Aussagen des Glaubens ablehnen und es von einem gefordert wird, Farbe zu bekennen. Oft wird in der Öffentlichkeit über den Glauben gespottet. Hier bin ich herausgefordert, anderer Meinung zu sein, auch wenn ich dann zum Objekt des Gelächters werde. Es ist eben nicht so, dass nur die Missionare in anderen Ländern den Glauben verkünden müssen, sondern auch ich, dort wo ich leben, habe immer wieder die Gelegenheit, diesen Glauben offen zu bekennen und damit Zeugnis für den Glauben abzulegen. Es werden deshalb sicher nicht gleich Attentate auf mich geplant, aber schief angeschaut, ja das kann ich sehr wohl werden. Es geht allerdings nicht nur um den Mut, zu seinem Glauben zu stehen, es geht auch darum, diesen Glauben zu leben, also die Liebe, die Gott verkündet hat, in allem, was ich tue und rede, spürbar werden zu lassen. Das ist oft noch schwerer.

Zur Anregung:
* Habe ich den Mut, mich öffentlich zu meinem Glauben zu bekennen?
* Habe ich Angst, für meine Glaubensüberzeugung ausgelacht zu werden?
* Versuche ich, in meinem Leben die Liebe Gottes zu uns Menschen spürbar werden zu lassen?

Mein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus,
der für seine Botschaft verspottet wurde.


Franz von Sales predigt als Missionar im Chablais.
(Ölgemälde von Prosper Dunant, 1790-1878)

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